Donnerstag, 19. März 2020

Corona - jetzt auch in Deutschland präsent und spürbar

Es ist soweit. Nach Wochen der Corona-Verfolgung in den Medien, Panikmache durch die Medien und mit-dem-Finger-auf-andere-zeigen ist die Lage in Deutschland nun auch so, dass man Corona wirklich spürt. Seit Anfang dieser Woche sind bundesweit Schulen und Kindergärten geschlossen, Angehörige in Altenheimen, Krankenhäusern und anderen stationären Einrichtungen dürfen nicht mehr besucht werden. Veranstaltungen sind verschoben oder sogar abgesagt und man soll sich privat auch nicht mehr unnötig fortbewegen und sich NICHT zusammen finden. Die Bestimmungen ändern sich gefühlt Stündlich.
Wie gehen wir in Deutschland nun damit um?

Von Hamsterkäufen ist schon seit Wochen die Rede, seit die Bundesregierung dazu geraten hat, seine Vorräte aufzustocken um mindestens 10 Tage überbrücken zu können. Im nächsten Atemzug wird aber gesagt, dass es zu keinem Zeitpunkt (Stand jetzt) zu einer Lebensmittelknappheit kommen wird.

Wieso also zum Hamstern raten?

Ich habe glücklicherweise noch keinen Fall von Hamsterkäufen oder komplett leer geräumten Regalen (auch Klopapier war zu jeder Zeit in den von mir besuchten Supermärkten verfügbar) erlebt. Auch habe ich noch niemanden streiten oder rangeln sehen. Lediglich die Auswahl mancher Produkte - unter anderem Klopapier, Mehl, Konserven und Käse - ist etwas begrenzter.

Aber ganz ehrlich, ist das wirklich schlimm?

Heutzutage sind wir so verwöhnt, dass es für und selbstverständlich ist ZU JEDER ZEIT ALLES WAS WIR WOLLEN kaufen zu können. Aber das ist es nicht!!! Endlich kommt das mal ins Bewusstsein eines Jeden. NICHTS ist selbstverständlich, ALLES ist endlich. Früher, zu Zeiten, als meine Urgroßeltern noch jung waren, da gab es so gut wie gar nichts. Wir leben hier im maximalen Überfluss und die meisten meinen, dass ist selbstverständlich.

Nochmal: DAS IST ES NICHT!!!

Nehmt Rücksicht aufeinander, helft einander statt dem anderen etwas streitig zu machen. Morgen ist auch noch ein Tag in dem man wieder in den Supermarkt gehen kann. Nehmt, was es gibt und seit froh, dass es überhaupt irgendwas gibt.

Ich gehe nach wie vor alle paar Tage eine Kleinigkeit einkaufen. Das was ich eben brauche, das was ich eben kochen möchte in den nächsten Tagen. Ich koche sehr gerne frisch, mit viel Gemüse. Da sind die Hamster-Optionen sowieso begrenzt. 

Und wenn wir alle mal ehrlich sind:
Haben wir nicht sowieso schon genug Lebensmittel auf Vorrat in unseren Schränken rumstehen? Ich würde behaupten, dass so ziemlich alle von uns 10 Tage ohne einkaufen auskommen OHNE jetzt nochmal in den Laden zu rennen... Was meint ihr :) ??

Schul- und Kindergartenschließungen betreffen mich Gott sei Dank nicht. Ich habe keine Kinder uns bin aus dem Schulalter schon raus.

Aber ich verfolge bereits seit Wochen meine Mädels in China, wie die das so Handlen. Stichwort Homeschooling.

Leicht stelle ich mir das nicht vor. Aber ich bin davon überzeugt, dass alle daran nur wachsen können - wenn sie denn wollen.

In China klappts prima mit dem Onlineunterricht. Klar, China hat auch super Internet, flächendeckend. Ich bin gespannt wie das in Deutschland werden wird. Neben der Herausforderung, Betreuung für seine Kinder zu finden oder sie selbst zu betreuen, gibt es da nämlich auch noch das leidige Thema mit dem Internet.

Ich drücke allen da draußen die Daumen, dass der Onlineunterricht funktioniert und die Kinder weiter lernen können und der Alltag einigermaßen aufrecht erhalten bleibt.


Von Eventabsagen, Schließungen von Restaurants, Bars und Geschäften bin ich allerdings betroffen.
Kein Yoga-Unterricht mehr, nicht mehr mit Freunden zum Käffchen treffen und ein geplanter Eventbesuch zu Ostern, der nun ins Wasser fällt.

Aber Leute: DAS IST GUT SO.

Was macht es denn für einen Sinn, wenn Schulen und Kindergärten zu sind und wir trotzdem mit unseren Kindern auf dem Spielplatz oder zum Kaffeekränzchen ins Lieblingscafe gehen? Es könnte in nächster Zeit durchaus etwas langweilig werden, dass gebe ich zu. Aber es ist jetzt nun mal gefordert, dass wir uns alle an die Einschränkungen halten, damit der Virus sich nicht mehr so schnell verbreitet, keine gesetzliche Ausgangssperre ausgesprochen wird und wir alle so schnell wie möglich wieder die schönen Dinge des Lebens genießen können.

Für mich ist die Situation besonders speziell, würde ich meinen.
Ich wohne inzwischen nach zweimaligem Umziehen (in 6 Wochen) in einer Ferienwohnung, die mir von der Firma gestellt wird. Stand heute ist, dass ich am 31.3 wieder ausziehen werde. Wohin, bisher keine Ahnung...
Grundsätzlich habe ich nach wie vor keine Ahnung wie es weitergeht, wann und ob ich wieder nach China kann, was mit meiner Wohnung dort passiert etc.

Ich hänge nach wie vor in der Luft, aber das ist ein anderes Thema ;-)

Die Wohnung ist nett, gut ausgestattet und die Vermieter sind sehr freundlich. Aber wie zu Hause fühlt sich das in keinster Weise an. Wenn der Tag kommt, an dem ich aus Sicherheitsgründen nicht mehr zur Arbeit gehen darf, ich glaube, dann niste ich mich vorübergehend wieder bei meinen Eltern ein.

Und der Tag wird kommen!
Ab nächster Woche wird bei mir in der Abteilung Schicht gearbeitet um weniger Kontakt zu haben. Was auch super ist! Aber Lust darauf habe ich trotzdem keine. Wie dem auch sei - einer für alle, alle für einen.

Meine Eltern besuche ich auch nach wie vor noch regelmäßig. Der ein oder andere mag jetzt vielleicht denken, dass ich mich ja auch nicht an die empfohlene Ausgangssperre halte, und das mag einerseits auch korrekt sein, aber in Anbetracht der momentanen Lage, halte ich es für mich selbst für in Ordnung wenigstens meine Familie noch zu sehen. 

Natürlich, wenn dann irgendwann ein generelles Ausgehverbot ausgesprochen wird, muss auch ich mich daran halten - oder eben wieder bei meinen Eltern einziehen.

Leute, jetzt ist Kreativität und Eigeninitiative gefragt. Es gibt so viele tolle Sachen, die man auch alleine zu Hause machen kann. Lasst euch nicht unterkriegen, seit kreativ oder geht die Dinge an, die ihr sonst aufschiebt.

Yoga oder Sport kann man auch zu Hause machen. Alleine nach Gefühl oder unterstützt mit einem Video. Ich weiß, es ist nicht einfach sich selbst dazu zu motivieren, ich kenne das. Aber es ist wichtig, weiterhin für Bewegung und eine kleine Portion Sport zu sorgen.

(Krass, dass ich sowas mal sage :D)

Nehmt euch Zeit und lest ganz viel. Bücher, die schon ewig im Regal stehen und die ihr schon immer mal lesen wolltet. Am besten etwas anderes als Nachrichten.

Kocht euch was schönes. Ich selbst liebe es zu kochen. Und jetzt habe ich die Zeit noch aufwendigere Sachen auszuprobieren. Wenn ich mir einfach immer nur ne Dose Ravioli aufmachen oder ne Pizza in den Ofen schieben würde, dann würde ich während dieser Krise wirklich eine Krise bekommen :D

Seit gut zu euch. Nehmt diese Situation an. Um runter zu kommen. Um mal langsam zu machen, achtsamer zu sein, zum Ausmisten. Materiell wie auch emotional. Macht was euch gut tut und hört auf eure innere Stimme.

Auch wenn die Maßnahmen meiner Meinung nach etwas spät hier in Deutschland eingeläutet werden, sich nicht alle dran halten werden und es ungewohnt und unkomfortabel ist, es ist wichtig. Wir müssen da jetzt alle gemeinsam durch.

Und auch hier: Freigang und ein solches Angebot an Unterhaltung und Freizeitmöglichkeiten IST NICHT SELBSTVERSTÄNDLICH!!!

In diesem Sinne möchte ich euch noch einen Spruch mitgeben, den meine Mama heute Morgen geschickt hat. Er passt nicht nur zu der Situation jetzt sondern ist eigentlich immer wahr.

Wegen Corona werden tausende Veranstaltungen abgesagt.
Aber:
Gespräche sind nicht abgesagt.
Beziehungen sind nicht abgesagt.
Freundlichkeit ist nicht abgesagt.
Songs sind nicht abgesagt.
Lesen ist nicht abgesagt.
Lachen ist nicht abgesagt.
Hoffnung ist nicht abgesagt.