Sonntag, 14. April 2019

How to travel by train in China

Heute erzähle ich etwas über das Reisen mit dem Zug hier in China. Ich bin zwar erst einmal mit dem Zug gereist, letzte Woche nach Shanghai (und natürlich wieder zurück), aber ich würde nach diesem einen Mal bereits behaupten, dass es nichts, wirklich absolut nichts zu beanstanden gibt. Und ich bin davon überzeugt, dass selbst wenn es irgendwann etwas zu beanstanden gibt, dass das nicht der Rede wert sein wird, weil es einfach so viele Vorteile hat. Da könnte sich unsere Deutsche Zuggesellschaft wirklich eine Scheibe von abschneiden. Eine richtig dicke Scheibe!


Es fängt schon bei der Ausstellung des Tickets an. Um sich ein Zugticket zu kaufen, muss man seinen Namen und seine Ausweis- bzw. Reisepassnummer angeben. Das Ticket ist nämlich personalisiert. Beide Angaben sind auf dem Ticket zu finden.

Außerdem auf dem Ticket zu finden sind:
die Wartehalle (dazu komme ich später noch), die Waggonnummer, die Sitzplatznummer, die Zugnummer, das Abfahrtsdatum, der Abfahrtsort, die Abfahrtszeit, der Ankunftsort, der Ticketpreis und ein QR-Code. Außerdem noch ein paar Nummer, die aber keine Bedeutung haben.

Ja, man muss wissen, wo was steht, weil es ja auf chinesisch darauf steht, aber wenn man es weiß, dann hat man all diese Informationen auf einem Stück Papier in Scheckkartengröße.

Hier die Erklärung dazu:


erste Reihe
links: diese Nummer hat keine Bedeutung
rechts: Wartehalle / Gate

zweite Reihe
links: Abfahrtsort
mitte: Zugnummer
rechts: Ankunftsort

dritte Reihe
links: Abfahrtsdatum
mitte: Abfahrtszeit
rechts: Wagennummer (09) und Sitzplatznummer (03A)

vierte Reihe:
links: Ticketpreis

"letzte Reihe"
links: Reisepassnummer (ohne die letzten beiden Ziffern / Buchstaben)
mitte: Nachname, Vorname (unvollständig)
rechts: QR-Code

Was der Rest bedeutet, weis ich leider nicht, aber es war für die Reise auch nicht relevant.

Es bietet sich an, sein Ticket vorab online zu bestellen, z.B. über Trip.com
Ich habe das so gemacht. Ich habe mir die Verbindung ausgesucht, das Ticket online bestellt und bezahlt, und dann ein paar Tage vor der Abfahrt am Bahnhof abgeholt. 

Hierfür braucht man dann nur die Abholnummer, die man von Trip.com erhalten hat und seinen Reisepass.

Beides zeigt man am Schalter vor und dann erhält man sein Zugticket.
Man kann das Zugticket mit der Abholnummer übrigens an jedem Bahnhof auf dem Festland China abholen (ausgeschlossen sind Hong Kong, Macau und Taiwan).

Am Abfahrtstag sollte man beachten, rechtzeitig am Bahnhof zu sein - mit rechtzeitig meine ich mindestens 20 Minuten vor Abfahrt des Zuges. Denn:

Um den Bahnhof überhaupt betreten zu dürfen, muss man durch eine Sicherheitskontrolle, ähnlich der am Flughafen. Das Gepäck wird durchleuchtet und man selbst geht auch durch einen Scanner. Außerdem muss man hier sein Ticket und seinen Reisepass vorzeigen.

Anschließend geht es weiter in die Wartehalle, welche man auf dem Ticket oder an der digitalen Anzeige im Bahnhofsgebäude ablesen kann. Jede Wartehalle ist dann nochmals unterteilt in verschiedene Gates. An jedem Gate hängt eine weitere digitale Anzeige, auf welcher man ablesen kann, für welchen Zug jetzt gerade und als nächstes eingecheckt werden kann. Außerdem ertönen auch Lautsprecherdurchsagen.

Alles ähnlich wie am Flughafen!

Es kann erst einige Minuten bevor der Zug einfährt eingecheckt werden. Das bedeutet, das sich Menschen nur unmittelbar vor und nach der Abfahrt des Zuges am Bahnsteig befinden. Meiner Meinung nach ist das um einiges sicherer als es bei uns in Deutschland ist.



Der Check-In funktioniert folgendermaßen:
Alle Passagiere stellen sich, bereits wenn die eigene Zugnummer an oberster Stelle auf der Anzeigetafel erscheint, in Reihen geordnet vor den Drehkreuzen auf, welche man passieren muss, um an den Bahnsteig zu gelangen.

Wenn es dann also losgeht, braucht man nur noch sein Ticket in den dafür vorgesehenen Schlitz am Drehkreuz zu stecken und durchzugehen. Achtung! Das Ticket kommt oben wieder raus. Nicht vergessen, es mitzunehmen, da es später noch gebraucht wird.

Nun geht man zu der Treppe, die zu seinem Gleis führt. Am Bahnsteig sind auf dem Boden kleine Goldtafeln mit Zahlen darauf angebracht. Diese Zahlen zeigen den Waggon an, der hier anhält. Auch hier reiht man sich, bevor der Zug einfährt, in die Reihe mit seiner eigenen Waggonnummer ein. Der Zug hält so, das die Türe zu deinem Waggon wirklich genau vor deiner Nase aufgeht!



Nach dem Betreten des Zuges sucht man dann wie gewohnt seinen Sitzplatz.

Wenn man am Zielbahnhof angekommen ist, folgt man den Exit-Schildern. Am Ausgang des Bahnhofes sind auch wieder einige Drehkreuze angebracht. Um den Bahnhof zu verlassen, muss mein sein Ticket nun wieder in den dafür vorgesehen Schlitz stecken. Auch dieses Mal kommt es wieder oben raus. Jetzt muss man jedoch nicht mehr darauf achten, es nicht zu vergessen, da man es jetzt nicht mehr braucht.

Mein Fazit:

Der einzige Nachteil für manche könnte sein, dass man sich rechtzeitig am Bahnhof einzufinden hat. Für mich stellt das allerdings keinen Nachteil dar. Ich bin sowieso immer zu früh dran und warte lieber, als das ich Kurz-vor-Knapp aufschlage.

An dieser Stelle möchte ich nochmal wiederholen, dass rechtzeitig mindestens 20 Minuten vor Abfahrt des Zuges bedeutet!

Was meint ihr?
Was haltet ihr von diesem Zugreisen-Konzept?


Ich hoffe, ich habe alles verständlich erklärt. Wenn ihr noch Fragen dazu habt, könnt ihr mir gerne eine E-Mail schreiben, meine Kontaktdaten findet ihr im Impressum.

P.S: Wenn ich das nächste Mal mit dem Zug unterwegs bin, werde ich noch mehr Fotos machen und diese nachträglich in den Artikel einbinden. Ich hab erst nach der Zugfahrt entschieden, einen Artikel darüber zu verfassen.